Vereinsgeschichte

Am 16. Oktober 1967 waren im "Café Hochhaus" in Kreuztal-Buschhütten 52 Damen und Herren zur Gründerversammlung eines Kreuztaler Reitvereins erschienen. Mit Mehrheit wurde entschieden, sich den Namen Reit- und Fahrverein Kindelsberg zu geben, was heute, 37 Jahre später, zu einem Begriff im Bezirksverband Siegen-Olpe-Wittgenstein – und darüber hinaus – geführt hat: "die Kindelsberger".

Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus Herrn Manfred Arlt (1. Vors.), Herrn Dr. Waldmann (1. Stellvertr.), Herrn Bohländer (2.Stellvertr.), Herrn Rolf Tillessen (Gesch.-Führer), Herrn Wittkopf (Schatzmeister), und Herrn Kaste (Reit- und Fahrwart). Schon die erste Mitgliederversammlung am 9. April 1968 beschäftigte sich bereits mit der Eröffnung des Reitplatzes und Durchführung von Vereinsveranstaltungen. Bereits im August 1968 bildete sich eine Voltigiergruppe unter der Leitung von Herrn Gerd Bültermann und später Frau Christa Kolb, verheiratete Czimczik. Mit einer ersten Reitveranstaltung im "Ehrenhain" wird im August auch schon offiziell der Reitbetrieb eröffnet. Im Herbst gibt es schon eine kleine Reitjagd, zu der auch Teilnehmer befreundeter Vereine anreisen. Die Pferde sind vorerst noch in den Stallungen des 1. Vorsitzenden Herrn Manfred Arlt untergebracht.

Im Juni 1969 konkretisierte sich schon der Bau einer Reithalle, der Bauantrag wird gestellt, und Mitglieder unterstützen das Vorhaben durch finanzielle Eigenleistungen in Form von Spenden. Um sich auf öffentlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel bei Festzügen (Littfeld, Tag des Pferdes, Siegen) noch besser darstellen zu können, wird von Herrn Beengard eine Vereinsstandarte entworfen und für die Anfertigung bei Frau Schöning werden 300,-- DM genehmigt.

Die Mitgliederversammlungen finden mehrmals jährlich, meist verbunden mit geselligen Anlässen (Film, Vortrag, Tanz, gem. Beisammensein) statt und sind rege besucht. Während die Vorstandssitzungen bei "Finke" in Ferndorf stattfinden, bildet sich unbemerkt und inoffiziell der so genannte "Montagskreis". Aus dieser "Zelle des Vereinslebens" resultieren in den folgenden Jahren viele Ideen und Aktivitäten wie Fahnenschneiderei, Ausflüge, Streuselkuchen in "m²" und Kaffeemengen in "hl". Am 16. Dezember 1970 wird mit Stimmenmehrheit Herr Eugen Röller zum 1. Vorsitzenden gewählt, eine Wahl, die Kontinuität für 15 Jahre bedeuten sollte.

Nachdem 1970 die Mitgliedsbeiträge nach familienfreundlichen Grundsätzen neu geordnet und festgelegt wurden, hat der junge Verein im Januar 1971 schon nahezu 200 Mitglieder. Als Ziel wird die Zahl 400 angestrebt und das Motto für die nächsten Jahre heißt "wenn jeder von uns ein neues Mitglied mitbringt..." Dreimal wöchentlich (Dienstag, Freitag und Samstag) ist jetzt schon "Schulreiten", auf "Rex" und dem 2. Schulpferd "Freddy". Allerdings wird der "aktive" Pferdesport noch immer klein geschrieben, weil der bevorstehende Hallenbau finanzielle Mittel und freiwillige Helferstunden aufzehrt. Trotzdem haben Herr Kaste, Herr Fiebig und Polizeihauptmeister Walden ihren "Schülern" schon die Grundbegriffe von Sitz und Einwirkung beigebracht, als Herr Höppner und sein Pferd "Jägermeister" den Reitbetrieb und die Ausbildung übernehmen. Die Reitstunden werden auf 4 Tage ausgedehnt und sonntags bei entsprechender Beteiligung von 10:00 – 12:00 Uhr festgesetzt.

Am 16. Oktober 1971 ist es soweit: der Grundstein für die erste Reithalle wird gelegt. Im Spätsommer 1971 ist Richtfest in und um die lang ersehnte Reithalle in den "Traummaßen" von 75 x 40 m im Grundriss. Bei der Mitgliederversammlung werden für das Littfetal, Ferndorftal, Heestal, Hüttental und Kreuztal-Mitte jeweils ein Vereinsobmann/-männin gewählt, um Information und Mitarbeit in dem ständig wachsenden Verein besser zu gewährleisten. Bei der Halleneinweihung 1972 kann schon die Grenze von 600 Mitgliedern bekannt gegeben werden. Am 29. April 1972 wird die im vorhergehenden Winter fertig gestellte Halle festlich eingeweiht. Dr. Rainer Klimke und Frau reiten vor einer berfüllten Zuschauertribüne auf "York" und "Privatier" eine "Pas de deux" Dressurkür.

Wegen des Hallenbaus sowie des noch bevorstehenden Ausbaus des Restaurants wird in diesem Jahr auf Turnierteilnahme der aktiven Reiter verzichtet. Vom 21.-22 Oktober 1972 wird das 1. Kreuztaler Hallenturnier ausgerichtet. Währenddessen laufen die Bauarbeiten am vereinseigenen 6-Familienhaus (nach dem Grundstückskauf und Bauantrag von 1971) zügig voran. Am 01.01.1973 kann es bezogen werden. Auf den Bekanntmachungstafeln in allen Stadtteilen wird darüber informiert, dass der Reitkartenverkauf bei Frau Bültermann (Ecke Birken-/Liesewaldstr.) nur noch abends erfolgt. Im gleichen Jahr wird damit begonnen, einen Turnierplatz in die Außenanlage zu schieben und nach einem Besuch im Therapiezentrum Oberursel beginnen Frau Kolb, heute Frau Czimczik, und Frau Christa Schleifenbaum das therapeutische Reiten Freitag nachmittags.

Nachdem schon im Vorjahr das Gesetz zum Reiten im Walde verabschiedet worden ist, gehen Vorstand und Bezirksverband 1974 daran, ein Reitwegenetz um das Reitzentrum zu planen und festzulegen. Mit dem neuen Reitwartehepaar Wolfgang und Hildegard Kaiser beginnt die "Kaiser Ära", die erst 13 Jahre später beendet werden soll. Mittlerweile hat der Verein 11 Schulpferde und die Mitgliederzahl nähert sich der 1.000er-Grenze. Das 3. Hallenturnier findet am 14./15.09.1974 statt. Im Sommer wird auf dem Gelände vor dem neuen Springplatz ein Kinderspielplatz angelegt. Erstmals wird am 08.12.1974 ein vereinsinternes Turnier mit Reitabzeichenabnahme veranstaltet.

Das Jahr 1975 zeigt, dass das Interesse am Reitsport im nördlichen Siegerland ständig zunimmt. Als Termin für die offizielle Restaurant-Einweihung wird am 25. Mai 1975 ein Vergleichswettkampf mit dem Ehrengast, dem Welt- und Europameister Dr. Rainer Klimke, vorbereitet. Er zeigt Einzel-Lektionen und den "Grand Prix Spezial". Am gleichen Tag wird das 1.000ste Mitglied begrüßt und geehrt.

2007: Der Reit- und Fahrverein "Kindelsberg" feiert sein 40-jähriges Jubiläum.